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Michael Thalheimer inszeniert seinen ersten "Parsifal" & Jonathon Nott dirigiert erstmalig Wagner in Genf

Neuproduktion von Parsifal ab 25.01.23 an der Oper Genf

(19.12.22) Michael Thalheimer, seit Jahrzehnten einer der prägenden Theaterregisseure in Deutschland, erkundet am Grand Théâtre de Genève erstmals Richard Wagners Oper Parsifal. In Hamburg präsentierte er im November 2022 bereits eine bemerkenswerte Interpretation des Fliegenden Holländers. Auch für die ebenso reduzierten wie ausdrucksstarken Inszenierungen von Carl Maria von Webers Der Freischütz an der Staatsoper Berlin, Hector Berlioz' Les Troyens an der Hamburgischen Staatsoper sowie von Giuseppe Verdis Otello und Macbeth beim Opera Ballet Vlaanderen in Antwerpen wurde er begeistert gefeiert.

Bei seiner ersten Wagner-Regie in Genf widmet sich Thalheimer mit seinem Regieteam, bestehend aus Henrik Ahr (Bühne), Michaela Barth (Kostüme) und Stefan Bolliger (Licht), dem «Bühnenweihfestspiel» Parsifal, das ihm in vieler Hinsicht als Abschied erscheint. Die Welt verabschiedet sich von den Gralsbrüdern, die Gralsritter wiederum sagen Adieu zu ihrem Leben und ihrem irdischen Werk. Die großen Umwälzungen, die sich in diesem Werk vollziehen, spiegeln auch die Zustände in unserer gegenwärtigen Welt wider.

Mit dem Orchestre de la Suisse Romande begibt sich Jonathan Nott bei seinem ersten Genfer Wagner-Dirigat auf die Suche nach den vielfältigen Nuancen in der Dynamik, die die Substanz dieses Meisterwerks zum Ausdruck bringen. Mit Wagner brillierte er bereits in der Vergangenheit am Pult der Bamberger Symphoniker, nicht zuletzt bei der Aufführung des Ring des Nibelungen beim Lucerne Festival 2013.

In Genf sind hochkarätige Interpretinnen und Interpreten zu erleben: Die Mezzosopranistin Tanja Ariane Baumgartner singt Kundry, nachdem sie in der vergangenen Saison am GTG als Klytemnästra in Richard Strauss' Elektra einen starken Eindruck hinterlassen hat. Der Tenor Daniel Johansson, der jetzt als Parsifal auftritt, wird dem Genfer Publikum noch als Pierre Besuchow in Sergei Prokofjews Krieg und Frieden in Erinnerung sein. Tareq Nazmi, einer der bedeutendsten Bässe in Deutschland, steht als Gurnemanz und der Bariton Christopher Maltman als Amfortas auf der Bühne. In der vorigen Saison trat Maltman in Paris in Œdipe von Georges Enescu und an der Mailänder Scala in Mozarts Don Giovanni in der jeweiligen Titelrolle auf. Am Royal Opera House Covent Garden in London verkörperte er Jago in Verdis Otello.

In Wagners Musikdrama betritt der junge Parsifal eine kranke Welt. Als die Gralsritter ihn gefangen nehmen, erkennen sie in ihm den « reinen Toren », nach dem sie gesucht haben. Parsifal gelingt es, den heiligen Speer aus den Händen von Klingsor zurückzuerobern. Mit dem Segen der Ritter wird er Nachfolger des schwerkranken Gralskönigs Amfortas. Der Gemeinschaft der Männer stellt Wagner eine Frau gegenüber, Kundry, die als «wildes Weib» beschrieben wird. Die Gralsritter verachten sie, sind aber auch heimlich in sie verliebt. Kundry kann sich der Unterdrückung durch die Männergesellschaft nur durch Verführung entziehen. Nach Amfortas und Klingsor versucht sie Parsifal zu erobern, der ihre Avancen jedoch zurückweist. Durch diesen anfänglichen Widerstand entwickelt sich zwischen Kundry und Parsifal eine reine Nähe, jenseits der korrumpierenden Verführung.

Grand Théâtre de Genève: Richard Wagner Parsifal
(Koproduktion mit der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf Duisburg)
Premiere: 25. Januar 2023, 18:00 Uhr

Weitere Vorstellungen: 27./31. und 02. Februar 2023, 18:00 Uhr 29. Januar und 05. Februar 2023, 15:00 Uhr

Details

Foto © Paolo Pellegrin