(14.05.25) Zur Feier ihres 20-jährigen Bestehens haben die Arcis-Vocalisten München eines der anspruchsvollsten Werke der Oratorienliteratur gewählt, Beethovens “Missa solemnis”. Das Jubiläumskonzert am 1. Juni im Herkulessaal der Münchner Residenz fällt in die Zeit aktueller Kriege und des Erinnerns an “80 Jahre Ende des Zweiten Weltkriegs”. Vor diesem Hintergrund hat die Aufführung der “Missa solemnis” für Thomas Gropper, den Gründer und Leiter der Arcis-Vocalisten, auch eine besondere Botschaft und Bedeutung.
Thomas Gropper: “Beethoven, der die Belagerung Wiens durch die napoleonischen Truppen miterlebt hatte, lässt im Agnus Dei der ´Missa solemnis` das Trauma des Krieges durch verstörende Trompetenfanfaren und Paukenschläge anklingen. Über die Noten dieser Passage hatte er ursprünglich ´Darstellung des innern und äußern Friedens' geschrieben, was er später durch 'Bitte um innern und äußern Frieden' ersetzte. Dieser Bitte wollen auch die Arcis-Vocalisten ihr Jubiläumskonzert widmen.“
Gropper konnte dafür mit Heidi Elisabeth Meier (Sopran), Ulrike Malotta (Alt), Martin Platz (Tenor) und Matthias Horn (Bass), ein starkes Solistenquartett gewinnen. Dazu kommt die Vogtland Philharmonie, mit der die Arcis-Vocalisten bereits erfolgreiche Konzerterfahrungen gesammelt haben – etwa in Aufführungen von Beethovens 9. Symphonie oder Giuseppe Verdis “Messa da Requiem”.
Beethoven selbst hat seine „Missa solemnis“ als sein „größtes Werk“ bezeichnet. Das Kyrie überschrieb er mit den Worten „Mit Andacht“. Die „Missa solemnis“ ist eine sehr persönliche Messvertonung, die jeden liturgischen Rahmen sprengt. Dabei spannt er den Bogen vom ruhigen Beginn bis zu den beinahe tumultartigen Steigerungen im Agnus Dei, in dem er den Kampf von Licht und Finsternis, von Gut und Böse auf drastische und für unsere Ohren fast moderne Weise ausmalt.
Sonntag, 01. Juni 2025, 19.00 Uhr – Herkulessaal der Münchner Residenz
Ludwig van Beethoven: Missa solemnis, Messe in D-Dur op. 123 für vier Solostimmen, Chor, Orchester und Orgel
Heidi Elisabeth Meier, Sopran; Ulrike Malotta, Alt; Martin Platz, Tenor; Matthias Horn, Bass; Vogtland Philharmonie; Arcis-Vocalisten; Leitung: Thomas Gropper
Tickets: www.bellarte-muenchen.de und MünchenTicket sowie an der Abendkasse
Zum Chor
Seit der Gründung durch den Bariton Thomas Gropper (heute Professor für Gesang, Stimmkunde und Gesangsdidaktik an der Hochschule für Musik und Theater München) im Jahr 2005 haben die Arcis- Vocalisten in der hochklassigen und vielfältigen Münchner Musikszene aufgrund ihrer klanglichen Qualität und der besonderen Programmgestaltung einen festen Platz unter den bekannten Chören der Stadt eingenommen. Das Repertoire reicht vom Frühbarock bis hin zur Moderne. Auch mit szenischen Aufführungen barocker Werke wie „Dido und Aeneas“ von Purcell oder „Belshazzar“ von Händel und „L’Orfeo“ von Monteverdi in Zusammenarbeit mit dem Regisseur Dieter Reuscher hat der Chor große Beachtung gefunden.
Neben den Konzerten in München treten die Arcis-Vocalisten seit vielen Jahren regelmäßig im KKL Luzern, der Tonhalle Zürich, im Casino Bern und in der Basilika Birnau auf.
In Kooperation mit dem Bayerischen Rundfunk/BR-Klassik und Oehms Classics veröffentlichten die Arcis-Vocalisten bisher sechs CDs mit Bach-Kantaten sowie Oratorien von Carl Heinrich Graun und Carl Loewe. Die Aufnahme des Oratoriums “Das Sühnopfer des neuen Bundes” von Loewe wurde für den Opus Klassik und den Deutschen Schallplattenpreis nominiert. Im Sommer 2025 erscheint die neue CD mit dem Oratorium “Hiob” von Carl Loewe.
www.arcis-vocalisten.de
Foto @ Daniel Delang